Autor: admin

Magenverkleinerung- was kann ich danach essen?

Kann mir eine adipositaschirurgische Operation helfen langfristig Gewicht zu reduzieren?

Um von der Krankenkasse für eine Operation zugelassen zu werden und damit die Kosten übernommen zu bekommen, müssen bestimmte Bedingungen gegeben sein. Dazu zählen zum Beispiel ein Body Mass Index (BMI= Körpergewicht in kg/(Körpergröße in m)²) 40 oder ein BMI 35 mit Begleiterkrankungen wie z.B. erhöhter Blutdruck oder Diabetes mellitus Typ 2. Weiters muss bereits konservativ (z.B. eine mehrwöchige Kur oder eine Gewichtsreduktion mit professioneller Anleitung) versucht worden sein, sein Gewicht zu reduzieren. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, sowie die Bereitschaft sich ärztlich lebenslang in Betreuung zu begeben (Blutkontrollen um Mangelzustände zu erkennen), dann kannst du vielleicht von einer Magenverkleinerung profitieren.

Welche Operationsmethoden gibt es?

In Österreich werden folgende Operationsmethoden am häufigsten durchgeführt: Schlauchmagen, klassischer Magenbypass und Omega-Loop-Magenbypass. Bei allen Operationsmethoden wird der Magen verkleinert. Zusätzlich werden beim Magenbypass bestimmte Dünndarmschnitte operativ „ausgeschaltet“ und somit eine verminderte Nährstoffaufnahme über den Darm bewirkt.

 

Kann ich bereits vor der Operation etwas ändern, um die Umstellung und den Erfolg zu unterstützen?

Ja auf jeden Fall! Geänderte Gewohnheiten die bereits vor der Operation „umgelernt“ und eingeübt werden, erleichtern nach der Operation die Umstellung. Du kannst bereits auf eine regelmäßige Nahrungszufuhr mit mindestens 3 Mahlzeiten zu je 20 Minuten achten. Versuche dich nur auf dein Essen zu konzentrieren, langsam zu essen und zu spüren, wann (oder ob) ein Sättigungsgefühl eintritt. Trinke zwischen den Mahlzeiten und versuche Alternativen zu kohlensäure- und zuckerhaltigen Durstlöschern zu finden.

Wie ändert sich meine Ernährung nach einer adipositaschirurgischen Operation?

Im Krankenhaus (Aufenthalt mind. 3-5 Tage) wirst du in den ersten Tagen eine flüssig-breiige Kost angeboten bekommen. Wenige Löffel, auf den ganzen Tag verteilt sind normal für den Anfang. Nach der Entlassung wird eine breiig-weiche Kost auf 5-6 Mahlzeiten aufgeteilt für 3 Wochen empfohlen. Anschließend kannst du eine Übergangskost auf Basis der angepassten Vollkost essen, um bei Beschwerdefreiheit auf eine proteinreiche, kalorienreduzierte Mischkost über zu gehen.

Was muss ich langfristig nach der Operation beachten?

Die Ernährung muss auch nach einer Adipositasoperation anders zusammengesetzt sein als davor, denn sonst kann eine Gewichtszunahme („weight regain“) auch nach einer Adipositasoperation möglich sein! Reduziere den Fett- und Zuckergehalt und setze den Schwerpunkt auf proteinreiche Lebensmittel um dem Muskelabbau entgegen zu wirken. Beim Trinken stelle auf kalorien- und kohlensäurefreie Getränke um und trinke zwischen den Mahlzeiten (mind. 20 Minuten Abstand zum Essen).

Da es nach der Operation zu Nährstoffmängel kommen kann, ist eine lebenslange ärztliche Kontrolle (Blutabnahme) notwendig. Im ersten Jahr solltest du alle drei Monate, im zweiten und dritten Jahr zwei Mal pro Jahr und ab dem vierten Jahr einmal jährlich dein Blut kontrollieren lassen.

Außerdem ist eine lebenslange Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparate notwendig. Ein speziell dosiertes Multivitaminpräparat sowie je nach Blutbild die zusätzliche Einnahme von Vitamin D, Kalzium und Vitamin B12, Eisen, Folsäure oder Zink könnte notwendig sein. Bewusst sollte dir auch sein, dass die Kosten für das Multivitaminpräparat nicht von der Krankenkasse übernommen werden.

Welche konkreten Tipps kann ich dir vor einen Adipositasoperation geben?

Beginne deine Lebensveränderung bereits vor der Operation und sichere damit den Erfolg! Lass dir Zeit mit der Entscheidung! Um für eine Operation zugelassen zu werden, benötigst du neben der ärztlichen Bewilligung vorab ein psychologisches sowie ein diaetologisches Gutachten. Lass dich von Spezialisten beraten wie du dich Best möglichst vorbereiten kannst oder welche Alternativen möglich sind. Eine Adipositasoperation stellt die letzte Möglichkeit der Übergewichtsbehandlung dar!

Literaturquellen schicke ich dir gerne, schreib mir einfach: kontakt@ernährungswissen.at.

Für eine leichtere Lesbarkeit habe ich auf Nennung beider Geschlechter verzichtet.

Weitere Informationen zum Nachlesen:

Österreichische Gesellschaft für Adipositas- und Metabolische Chirurgie

Verband der Diaetologen- Finde ExpertInnen für ein diaetologisches Gutachten 

Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und -prävention- umfangreicher Fachartikel 

Buchempfehlung:

Ernährung bei Adipositasoperationen, B. Lötsch, E. Russold, B. Ludvik, 2019, 2. Auflage

Video (20 Minuten): Informationsveranstaltung des Adipositaszentrums Göttlicher Heiland

REZEPT

Selbstgemachte Eiweißriegel

Es müssen nicht gekaufte Proteinriegel sein- mach deinen eigenen Eiweißriegel für unterwegs! Wenn du Topfen, Haferflocken und dunkle Schokolade magst, dann sind diese Schnitten genau das Richtige für dich!

 

Zutaten für 20 Portionen (20 Mini-Riegel)

  • 80g feinblättrige Haferflocken
  • 5 getrocknete Marillen (Alternativ andere getrocknete Früchte)
  • 30g geriebene Nüsse
  • 3 Eier
  • 2 Prisen Salz
  • 250g Magertopfen (0,2%Fett)
  • 100g Naturjoghurt (1% Fett)
  • 40g Eiweißpulver (neutral/Vanille)
  • Süßstoff
  • 35g Kochschokolade
  • etwas Milch (1,5% Fett)

 

Zubereitung

Backofen auf 170°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen. Haferflocken und Marillen in einem Mixer zu grobkörnigem Mehl verarbeiten. Eier und Salz mit dem Mixer schaumig rühren und Haferflocken-Marillen-Masse, Nüsse, Topfen, Joghurt und Eiweißpulver unterrühren. Mit Süßstoff abschmecken. Den dicken Teig mit einer feuchten Teigspatel ca. 2 cm hoch auf das Backblech streichen und ca. 20 Minuten backen. Die Masse erst abkühlen lassen, dann die Kochschokolade mit wenig Milch im Topf schmelzen und gleich auf die Masse streichen. Wenn die Glasur gestockt ist, können die Riegel (20 Stück) geschnitten werden.

TIPP: Die Riegel können auch eingefroren werden!

69kcal, 6g Eiweiß, 3g Fett, 5g KH, 38g Kalzium (1 Stück)

Quelle: Ernährung bei Adipositasoperationen, B. Lötsch, E. Russold, B. Ludvik, 2019, 2. Auflage

Superfood Zwiebel

Corona-superanstrengende Zeit!

Zeit für SUUUUPERfood aus Österreich!

Gerade in diesen Zeiten muss man zusammen halten- so auch wir Diaetologinnen  und Ernährungswissenschafterinnen (sorry männliche Kollegen, wenn ich hier nicht gender)!

Daher hat eine sehr engagierte Kollegin (Sabine Nussbaumer von «diätbefreit») den «Superfood-Monat Mai beschlossen. Auf ihrem Blogbeitrag wird jeden Tag im Mai ein österreichisches (!!!) Superfood von einer Ernährungsfachkraft präsentiert. Hier könnt ihr den gesamten Artikel mit 31 Superfoods lesen!

Mein Beitrag (alphabetisch geordnet zum Schluss) handelt von einem österreichischen Klassiker: der Zwiebel

Fast kein klassisches österreichisches Gericht kommt ohne sie aus und schon ihre Zubereitung rührt uns meist zu Tränen. Der Trick einen großen Schluck Wasser beim Schneiden der Zwiebel im Mund zu behalten hilft und lässt uns nebenbei die Erfahrung von „silent cooking“ machen. 😉

Bei Verdauungsstörungen ist es meist von Vorteil die Zwiebel (vor allem in roher Form) aus Gerichten wegzulassen oder zu reduzieren (blähungsfördernd). Die Zwiebel gibt es in den verschiedensten Sorten wobei mein persönlicher Favorit die mildere und dekorative roten Zwiebel ist. Als Gastgeschenk für einen (mittlerweile wieder erlaubten) geselligen Käse- und Weinabend oder aber auch als Saucen-Alternative für Gegrilltes kann ich folgendes Rezept empfehlen:

Apfel-Zwiebel-Chutney

Zutaten:

  • 1 kg rote Zwiebeln
  • 1 kg süßliche Äpfel (z.B. Jonagold oder Golden Delicious)
  • 750 ml Apfelessig
  • 1,5 EL Salz
  • 500 g brauner Zucker
  • 1-2 EL Currypulver
  • 2 TL gemahlene Nelken
  • 1 TL gemahlenen Piment

 

So geht’s:

  1. Zwiebeln schälen und in Stücke schneiden. Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und in Stücke schneiden.
  2. Essig mit Salz, Zucker und den Gewürzen aufkochen.
  3. Äpfel und Zwiebeln dazu geben und für ca. 35 Minuten auf niedriger Stufe köcheln lassen. Dabei immer wieder umrühren! Abfüllen, dekorieren und fertig!

 

Hinweis: Mit der Kochdauer kannst du die Konsistenz (je länger desto dickflüssiger) und auch die Intensität ganz nach deinem Geschmack variieren.

© 2024 Ernährungswissen

Theme by Anders NorenUp ↑